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Windeinfluss

Bei der Flugplanung muß der Wind mit eingeplant werden, da er auf Geschwindigkeit und Kurs einwirkt. Der Wind wird immer mit der Windrichtung (aus der er weht) und der Geschwindigkeit (in Knoten) angegeben, z.B.:

270/30 = Wind weht aus West mit 30 Knoten
Bei Windstille ist die TAS (=True AirSpeed) identisch mit der GS (=GroundSpeed). Bei Rückenwind (=Tailwind) fliegt das Flugzeug schneller und bei Gegenwind (=Headwind) langsamer. Hier zwei Beispiele:
Flugrichtung = 270 Grad
Windrichtung = 90 Grad
TAS = 120 kts
Windgeschwindigkeit = Wind Velocity (WV) = 20 kts

In diesem Beispiel wird die WV zur TAS addiert und man erhält die GS = 140 kts. Wird die Windrichtung in 270 Grad geändert, muß die WV von der TAS subtrahiert werden und die GS beträgt nun 100 kts.
Bei Seitenwind aus 12-6 Uhr oder 6-12 Uhr wird das Flugzeug nach links bzw. rechts versetzt.
In unserem Beispiel wäre dies: Bei Wind aus Richtung 360 Grad würde das Flugzeug nach einer Stunde Flugzeug um 20nm nach Süden versetzt werden; bei Windrichtung aus 180 Grad um 20nm nach Norden. Um den Seitenwind auszugleichen, muß der sogenannte WCA errechnet werden und zum TC addiert oder vom TC subtrahiert werden. Daraus ergibt sich die TH.
Wie errechnet man nun den WCA ?

Eine umständliche, aber lehrreiche Methode (siehe unten) wäre das Zeichnen eines Windreiecks (bei der Flugplanung über eine längere Strecke mit vielen Kursänderungen wäre dies sehr langwierig und die Windbedingungen ändern sich ja unter Umständen auch. Eine weitere Methode ist die Näherungsformel:

WCA = CWC / (TAS / 60) oder
WCA = (CWC*60) / TAS
CWC = CrossWindComponent (Seitenwindkomponente)
Hier eine Formel zur Berechnung des CWC:
CWC = Windgeschwindigkeit * sin(WA)
(Der WA ist der Winkel zwischen TC und WD (Winddirection=Windrichtung)).

Zeichnen eines Winddreiecks:

Die Seiten eines Winddreiecks sind Vektoren. Vektoren sind gerichtete Größen. Sie enthalten somit zwei Informationen. Die Pfeilspitze beschreibt die Richtung und die Länge des Pfeils definiert maßstäblich die Geschwindigkeit. Die Seiten des Winddreiecks haben folgende Bezeichnung:
Steuerkursvektor
Richtungsinformation: rwSK
Geschwindigkeitsinformation: VE
Symbol: ---->
Kurs-über-Grund-Vektor
Richtungsinformation: rwK
Geschwindigkeitsinformation: VG
Symbol: ---->>
Wind-Vektor
Richtungsinformation: Windrichtung WR
Geschwindigkeitsinformation: VW
Symbol: ---->>>

Konstruktion des Winddreiecks
1. Maßstab für die Geschwindigkeit festlegen
(beispielsweise 10 kt = 1cm, um die Konstruktion auf einem DIN-A4-Blatt zeichnen zu können)
2. TN festlegen
3. TC einzeichnen
4. Hilfsmeridian in Kursrichtung einzeichnen
5. Wind-Vektor (Wind mit ursprünglicher Richtung) im Schnittpunkt Hilfsmeridian / TC mit
Windgeschwindigkeit eintragen
6. Um den Anfangspunkt des Windvektors Kreisbogen mit TAS auf TC schlagen
7. Schnittpunkt Kreisbogen / TC mit Anfangpunkt des Wind-Vektors verbinden (Steuerkurs-Vektor)
8. Auf TC (Kurs-über-Grund-Vektor) Grundgeschwindigkeit (VG) ausmessen, Maßstab berücksichtigen
WCA zwischen TC und TH messen.